Sonntag, 28. Juni 2009

"trends" oder "wie gebe ich individualität auf?"

in meinem interaktiven post habe ich ja vor kurzem dazu aufgerufen, mir dinge zu nennen, über die ich doch mal schreiben solle. dieses angebot besteht übrigens weiterhin.

ein vorschlag war, über den emo-kult zu schreiben. ich werde mir erlauben, diesen vorschlag etwas weiter zu fassen und über trends an sich schreiben.

dazu sollte man vielleicht erst einmal klären, was ein trend überhaupt ist. ich würde es folgendermaßen beschreiben: jemand hat eine grundidee zu einem bestimmten thema oder auch zu einer bestimmten weltsicht und lebt diese aus. zu einem trend wird das ganze, wenn sich viele leute finden, und diese individuelle meinung als ihre eigene ansehen und daraufhin im sinne ihres eigenen individuellen lebensstils das kopieren, was die ikone macht. klingt doch logisch.

NEIN, DAS IST VERDAMMT NOCHMAL NICHT LOGISCH!

dadurch, das ich mich entschließe, mich einer bewegung anzuschließen, akzeptiere ich gewissermaßen alle grundsätze der bewegung und nicht nur die eine grundidee, die den kult ins leben gerufen hat. wenn jetzt der großteil der anhänger dieses kultes eine neue meinung postuliert, glauben auch die anderen, dass sie das wollen, und das dies ihre meinung ist. und dabei merken sie nicht, dass sie schon verloren haben und nichts anderes mehr sind als mitläufer, zu denen sie sich entwickelt haben, weil sie gegen den strom schwimmen wollten.

aber was kann man denn dann noch tun, um wirklich gegen den strom zu schwimmen? eben dieses aktiv zu versuchen geht ja offensichtlich früher oder später zwangsläufig in die hose.

ein weiser mann hat mal gesagt: alles, worauf man sich verlassen kann, ist die veränderung. aha, also muss man hier ansetzen. um anders zu sein, sollte man sich nicht so leicht verändern lassen, sondern einfach das sein und bleiben, als was man sich fühlt. ein einfaches modell des ganzen sieht man ja in der mode: man kann allein dadurch anders aussehen, als die andern, wenn man keine trends mitmacht, sondern einfach bei seinem eigenen stil bleibt. etwa wie der grundsatz, keine karierten shorts zu tragen. dadurch fühle ich mich tag für tag individuell.

in der politik sieht man ähnliche probleme: die parteien überlegen ständig wieder, ob sie weiter in die mitte rücken sollen, weiter nach links, weiter nach rechts... deshalb wähle ich immer die partei, die gerade im moment am nächsten an meiner position ist, und das ist jedes mal eine andere. wenn sich eine partei langfristig halten will, kann ich ihr nur den rat geben, einfach konsequent so zu bleiben, wie sie ist.

und ganz analog kann man das auf alle möglichen lebensbereiche übertragen. also merkt euch bitte eins: lauft nicht jedem trend hinterher, sondern bleibt so, wie ihr seid, bzw. werdet so wie ihr gerne sein würdet.

ich hoffe, ich löse mit diesen gedanken nun keinen neuen trend aus, sonst wird mir die ironie des ganzen das genick brechen.

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