Samstag, 8. August 2009

menschlichkeit vs. fleischkonsum

heute steige ich mal mit einem zitat ein.
Gewissermaßen ist Fleisch ein Luxus, der überhaupt nicht vom Menschen benötigt wird, vielmehr redet der Mensch sich selbst ein, er würde Flesich brauchen und behandelt die Tiere dafür schlecht.Jetzt mal abgesehen von der Pseudo-Bio-Erzeugung, wird der Fleischbedarf mit Massentierhaltung geregelt, jeder, der sich daran beteiligt und zwar bewusst, halte ich fast für unmenschlich.
aha. es ist also unmenschlich, fleisch zu essen. was bedeutet denn "menschlich"? wikipedia (wer wiki nicht kennt: es handelt sich hierbei um eine streng wissenschaftliche quelle, die gern von forschern eigentlich aller fachgebiete zitiert wird) sagt dazu:
Menschlichkeit oder Humanität (lat.: humanitas) hat zwei Bedeutungen: Zum einen die neutral-sachliche Sichtweise, die alles, was Menschen zugehörig oder eigen ist, beinhaltet. Zum anderen wird der Begriff häufig subjektiv-wertend benutzt, um diverse Wertvorstellungen des Humanismus zu umschreiben.
jetzt müssen wir uns entscheiden, ob wir lieber neutral-sachlich argumentieren oder subjektiv-wertend. mir kommt ersteres vertrauenerweckender vor.

nachdem nun alles geklärt ist, können wir mit der argumentation beginnen. es wird also behauptet, dass viehwirtschaft dem menschen nicht zugehörig ist. also merken wir uns: dass der mensch schon seit tausenden jahren viehzucht betreibt, ist für ihn unnatürlich. frühmenschen waren dagegen in allem was sie taten und waren extrem natürlich, also folgt daraus, dass, da natürlichkeit indirekt proportional ist zu fortschritt, humanoide carnivoren fortschrittlicher sind als veganer. damit kann ich mich identifizieren.

nun kommen wir zum nächsten zitat der meiner argumentation zugrunde liegenden streitigkeit. jemand, der meinem veganerfreund zur seite springt:
Meiner Meinung nach ist Fleischkonsum blanke Dekadenz, und mir sind Leute, die es aus Gewohnheit essen, tausendmal lieber, als Neandertaler, die stolz drauf sind.
es wird nun fleischkonsum mit dekadenz gleichgesetzt. sind schon scheiß dekadent, solche füchse. von löwen wollen wir mal gar nicht reden. dieses elendige luxusvernarrte pack. aber jetzt wird ja noch ein zweiter punkt in diesen satz eingebaut, wie es scheint, ohne dass die verfasserin des textes das selbst gemerkt hat, da sonst wohl ein punkt zwischen beiden argumenten zu erwarten gewesen wäre. wenn mans aus gewohnheit macht, ist es wieder in ordnung. also sind die löwen wieder rehabilitiert. außer sie sind stolz drauf, dass sie die gazelle erlegt haben.
hm, stolz. stolz geht doch eigentlich immer hand in hand mit ehrgeiz. ehrgeiz führt dazu, dass man sich hohe ziele steckt, um diese zu erreichen, gibt man sich mühe, und wenn man sie erreicht hat, ist man stolz drauf.
wenn man nun nichts hat, worauf man stolz sein kann (wie es offensichtlich bei vegetariern der fall ist), muss einer der punkte dieser kette fehlen. ist es der ehrgeiz? sind es die hohen ziele? ist es zum schluss vielleicht doch die mangelnde begabung oder der mangelnde wille, diese ziele zu erreichen?

naja, dann muss man eben einen salat jagen. der läuft nicht weg. hat den veganern eigentlich schon mal jemand gesagt, dass salate auch lebewesen sind? dass salate auch keine großen gehege mit platz zum austoben bekommen? also wenn sie dieser seltsamen religion (ja, es ist eine religion. sie haben gewisse ansichten, die sie verbreiten wollen und mit denen sie sich schmücken. warum sie das tun, weiß ich nicht. aber dass das irgendein seltsamer kult zu sein scheint, da bin ich mir eigentlich sicher) angehören, dann sollten sie es auch richtig machen. also nichts mehr essen, was lebt oder leben könnte, wenn man es nicht isst. also (sowieso) keine tiere, keinen salat, keine körner. wie? dann würden sie verhungern? na sollen sie doch. es gibt genug menschen, die für ihre religion suizid begangen haben. die haben sich dann wenigstens einen gewissen respekt verdient, da sie ihre entschlossenheit selbst im letzten augenblick noch behalten haben. aber vegetarier und allem voran veganer... witzfiguren.

2 Kommentare:

  1. Ein bisschen polemisch vielleicht, aber es trifft meine persönlichen Ansichten ziemlich genau. Im Übrigen waren die Menschen schon lange vor der kommerziellen Massentierhaltung Fleischfresser. Warum bitteschön hat uns die Evolution Eckzähne gegeben, wenn unsere "natürliche" Ernährung ohne Fleisch auskommen sollte?

    Die ganze Argumentation ist hochgradig unsachlich, im Übrigen von beiden Seiten, und hat in der Tat religiöse Züge. Ich für meinen Teil bin nicht "stolz" auf meinen Fleischkonsum, schon alleine weil das kaufen von Mortadella wohl kaum mit dem Jagderfolg eines toten Mammuts gleichzusetzen ist. Aber mir schmeckt's halt einfach. Und gesund ist es objektiv gesehen auch. Blöd für alle Tiere, ie halt in der Nahrungskette unter uns stehen. Aber das ist ja nun wirklich nicht mein Fehler. Ich hab noch nie von einem Hai gehört, der aus Mitleid für die Lebensumstände einer Seerobbe diese verschont hätte. Maximaloptimierter Wahnsinnsblödfug den diese Vegetarier von sich geben.

    AntwortenLöschen
  2. ich find, dass du hier alle vegetarier ungerechter weise gleichsetzt. die zitate sind natürlich wieder typisch für fleischhassende extrem-vegetarier, des geb ich zu. solche leute mag ich auch nicht, des sind wirklich, wie du sagst, sowas wie "religiöse fanatiker". und jemand der mir seine überzeugung aufschwatzen will und nix anderes duldet, is auch wirklich meine lieblingsperson. aber es gibt auch andere vegetarier. ich persönlich kenne 2, und die sind beide seit klein auf vegetarier, haben aber auch kein problem mit mir wenn ich fleisch esse. frei nach dem motto: jedem das seine. und ich finds auch ok, dass sie eben kein fleisch essen.

    worauf ich eig hinaus will ist, dass es wohl soclhe und soclhe gibt. nicht jeder vegetarier hasst fleisch essende menschen, genauso ist es umgekehrt. umd wieder den religions vergleich ins spiel zu bringen, würd ich mal behaupten, dass es sowohl bei vegetariern, als auch bei fleisch essenden menschen fanatiker gibt, aber sich auch sehr viele (so wie ich auch) eher auf eine tolerante sicht zum "glauben" äußern.

    AntwortenLöschen