Freitag, 20. Juni 2014

Nieder mit der Torlinientechnik

Wie viele andere auch bin ich natürlich aktuell im WM-Fieber. Und wie bei jeder WM wurden auch dieses Mal wieder einige Neuheiten eingeführt. So beispielsweise die Schlagsahne, die die Schiedsrichter nun immer in der Hose mitführen, um sie bei Gelegenheit unartigen Spielern auf über die hässlichen neonfarbenen Schuhe zu sprühen.

Was mich aber wirklich nervt, ist die Torlinientechnik. Nicht die Technik an sich, sie funktioniert gut. Und genau das ist das Problem. Ich hasse, wofür sie steht. Für eine Welt, in der es im Fußball um so viel Geld geht, dass man sich Fehlentscheidungen im wahrsten Wortsinne nicht mehr leisten kann. Und dafür nimmt man mal eben den Fans die Freude, die es macht, selbst nach Jahrzehnten noch darüber zu diskutieren, ob ein Ball drin war oder nicht. Das war doch immer ein Heidenspaß.

Was haben wir nun stattdessen bekommen? Gewissheit. Aber Fußball lebt doch von der Dynamik, die durch unklare Situationen erst geschaffen wird. Wenn man sich an einer klinisch reinen Darstellung erfreuen will, gibt es mit Sicherheit passendere Orte als einen Fußballplatz. Es darf nicht sein, dass man den Fußball Finanzinvestoren zuliebe möglichst akkurat vermisst und zuschneidet. Wer sein Geld in eine so volatile Anlage stecken will, soll gefälligst auch mit dem Risiko leben, das durch Fehlentscheidungen droht.

Fakt ist: Die immer weitergehende Reglementierung zerstört die Seele des Fußballs.

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